Endlich: Hanse Haus Arbeiten abgeschlossen - Fazit

Am Donnerstag waren endlich die Hanse Haus Handwerker wieder da und haben ihre Arbeiten von Ende Oktober fortgesetzt... Ja richtig, die Arbeiten von vor drei Monaten! Das ist schon ziemlich heftig. Wir sind jetzt wirklich sehr froh, dass wir diesen großen Punkt auf unserer Liste nun streichen können. Nur im Hausanschlussraum konnten die Fliesenarbeiten nicht vollständig abgeschlossen werden. Hier wurde damals der Deckel der Hebeanlage von den Estricharbeitern zu hoch gesetzt. Unser Bauleiter hat anschließend einen Termin zum Korrigieren der Höhe verpasst und so konnten die Fliesenarbeiten unsererseits nicht abgeschlossen werden. Weil das sehr ärgerlich für uns war, hat uns Herr S. zugesagt, dass das die Hanse Haus Handwerker fertig machen, wenn diese wegen den anderen Arbeiten wieder kommen. Leider hat es aus zeitlichen Gründen nicht ganz geklappt.

Ansonsten sind die Arbeiten seitens Hanse Haus abgeschlossen. Hmm, wäre also Zeit für ein Fazit. Wie war es mit Hanse Haus zu bauen? Was würden wir anders machen?

Wie war es mit Hanse Haus zu bauen?
Wir haben nach wie vor das Gefühl, dass wir mit Hanse Haus ein hochwertiges Haus gekauft haben. Die Hanse Haus Handwerker haben sehr ordentlich gearbeitet. Insgesamt haben wir die Mitarbeiter von der Beratung bis hin zum Bautrupp als sehr engagiert und immer auf die Zufriedenheit der Kunden bedacht, erlebt. Einige Mankos gibt es aber dennoch: Das "Pech" mit dem Wasserschaden wirft zwar einen Schatten auf unser ganzes Bauvorhaben, allerdings sehe ich hier die Schuld nicht bei Hanse Haus, sondern bei einem der Subunternehmen. Daher kommt hier gleich meine erste Anmerkung: Wie gesagt sind wir mit den Arbeiten von Hanse Haus sehr zufrieden, allerdings hatten wir das Gefühl, dass Hanse Haus die Zusammenarbeit mit dem ein oder anderen Subunternehmen vielleicht überdenken sollte. Konkret werde ich hier jetzt kein Subunternehmen nennen - wer meinen Blog gelesen hat, wird das sowieso erraten können. Denn nicht jeder differenziert zwischen den Arbeiten der Baufirma und der Subunternehmen und schlechte Leistung oder Unzuverlässigkeit fallen so leicht auf die Baufirma zurück.
Ein weiterer Punkt ist das lange Warten bis die Handwerker zu den Restarbeiten kommen bzw. die zum Teil etwas schwierige Erreichbarkeit bzw. Greifbarkeit des Bauleiters. Hier sehe ich nicht die Schuld bei den Handwerkern oder dem Bauleiter, denn diese waren, wenn mal da, dann immer sehr bemüht zu helfen und ihre Arbeit ordentlich zu machen. Mein Gefühl ist, dass das Gebiet, dass hier abgesteckt werden soll, zu groß ist und es daher zu diesen langen Wartezeiten kommt bzw. der Bauleiter nicht immer greifbar ist.
Und noch ein weiterer Punkt, der uns aufgefallen ist. Wir haben im Laufe des Bauvorhabens das Gefühl gehabt, dass die Kommunikation von der Architektin zum Bauleiter und dann weiter zu den Bauherren nicht ganz optimal läuft. Oder es wird zu viel bauliches Grundwissen von den Bauherren vorausgesetzt. Zwei Mal erging es uns in der Bauphase so. Das erste Mal beim Drainageschacht. Wir hatten als Laien überhaupt keine Ahnung wie dieser genau funktioniert bzw. dass dieser nicht mit dem Entwäserungsschacht angeschlossen ist. Als die Erdbaufirma zum Ausbessern der Entwässerungsleitungen nochmal da war, hab ich einfach nochmal doof gefragt, wie denn das genau funktioniert und da erfuhr ich, dass wir dort nicht nur eine Pumpe dauerhaft im Betrieb halten sollen, sondern auch von einem Elektriker eine Dose einbauen lassen müssen und in der Erde ein Stromkabel zum Haus legen müssen. Aha! Da hatte ich mich schon gefragt, wieso das nicht nochmal vom Bauleiter oder Anfangs von der Architektin genau erklärt wurde, dass da weitere Arbeiten und Kosten in Eigenleistung auf uns zukommen werden. Und vergangene Woche hatten wir wieder so ein Erlebnis, als die Carportfirma zum Aufmaß da war und bestätigt hat, was ich schon vermutet habe: unser Haus liegt tiefer als die Straße. Wie wir festgestellt hatten, hat das auch seinen Grund, nämlich, dass wir unsere Traufhöhe von maximal 3,5 Metern nicht überschreiten. Also eigentlich nicht schlimm, nur können wir jetzt so nicht einfach die Auffahrt pflastern, wie es in den Merkblättern von Hanse Haus steht (mit abfallender Neigung zur Straße hin von 2 Grad). Wir schaffen es gerade so in gleicher Ebene zu bleiben, müssen aber als Konsequenz einen anderen Bodenbelag nehmen, nämlich einen der Wasser durchsickern lässt und die Lichtschächte müssen wir überall etwas höher setzen. Das war wieder so ein Moment, an dem ich mich gefragt habe, ob denn kein Informationsfluss von der Architektin zum Bauleiter und dann schließlich zu uns möglich ist, um uns schon vorher darauf hinzuweisen, anstatt standardisierte Merkblätter zu verteilen.

Was würden wir im Nachhinein anders machen?
Das erste, was uns dabei einfällt: wir würden komplett "Schlüsselfertig" bauen. Einerseits war es gut, dass wir "Fast fertig" gebaut haben und die Wand-, Boden- und Innentürenarbeiten herausgenommen hatten. Denn das Geld, was wir geplant hatten hier an ansässige Unternehmen auszugeben, um dennoch ein "schlüsselfertiges Haus" zu bekommen, konnten wir als Puffer verwenden, um die Kosten für die Tiefbaufirma zu decken, bei der wir uns grob verkalkuliert hatten. Andererseits war das eigentlich nicht unser ursprünglicher Plan, da wir beide voll berufstätig sind und zwei kleine Kinder haben und somit keinerlei zeitliche Kapaziten dafür hatten. In der Not ging das schon, aber nochmal würde ich das nicht machen wollen. Ein weiterer Grund, weshalb ich die Arbeiten nicht nochmal rausnehmen würde, ist Folgender: Hanse Haus schließt seine Arbeiten, inkl. Fliesenarbeiten in den Bädern ordentlich ab, mitsamt der schönen Abschlussschiene etc. Wenn man danach erst die restlichen Wände in den Bädern spachtelt, schleift und streicht, bekommt man die Übergänge (also zumindest als Laie) nicht so wirklich schön hin. Da wäre die Reihenfolge "komplette Wände spachteln, schleifen, streichen und dann fliesen" sinnvoller und das ist eigentlich nur bei einem "schlüsselfertigen" Haus möglich.

Ansonsten fällt uns nichts weiteres ein, was wir wirklich anders machen würden. Klar haben wir im Laufe des Hausbaus aus der ein oder anderen Sache gelernt, aber das liste ich lieber hier in den Tipps auf.

Und hier noch 5 Tipps für andere bzw. was wir aus dem ganzen Hausbau gelernt haben:
  1. Nie, wirklich nie darauf vertrauen, dass ein Anliegen, ein Antrag, etc. den man telefonisch oder schriftlich bei irgendeiner Behörde oder Firma eingereicht hat, auch wirklich bearbeitet wird. Unsere Erfahrung war sowohl bei den Ämtern (Bauamt, Stadt), der Bank als auch bei einigen Firmen, dass gerne mal etwas liegen bleibt, vergessen wird, falsch verstanden wird und dann entsprechend nicht bearbeitet oder weiter beachtet wird. Wirklich immer, bei allen Angelegenheit lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig nachhaken und erinnern.
  2. Es kommt immer teurer als man denkt... Wir haben schon sehr genau darauf geachtet, dass wir in unserem Budget bleiben, um eine Nachfinanzierung zu vermeiden. Aber einige Faktoren, wie zum Beispiel die Bodenqualität, hat man einfach nicht in der Hand. Und dann ergeben sich noch hier und da kleinere Posten, die man vorher nicht einkalkuliert hat, die aber notwendig sind und schwupps ist es doch ein 5stelliger Betrag mehr, den man nicht einkalkuliert hatte. Deshalb: mit ausreichendem Puffer planen!
  3. Beim Versicherungsschutz genau informieren, ob nicht eine Versicherungslücke zu einer bestimmten Bauphase besteht. Man sollte am besten wirklich vom ersten Spatenstich bis zur Bezugsfertigkeit (und das definiert jeder anders!) abgesichert sein.
  4. Wenn man im Laufe des Bauvorhabens die KfW-Stufe wechselt (z.B.: von KfW40 auf KfW 40 plus) unbedingt so schnell wie möglich bei der Bank melden und den Kredit entsprechend neu beantragen. Eine Änderung bei abschließender Prüfung ist nicht möglich und so würde man, wie es uns leider passiert ist, wertvolle Zuschüsse von der KfW-Bank verlieren oder einen schlechter verzinsten Kredit erhalten.
  5. Habt viel Geduld! Auch ein Fertighaus braucht seine Zeit bis es fertig wird und plant unvorhergesehende Verzögerung (z.B. aufgrund von Witterung) mit ein. Denn wie sagte schon Konfuzius: "Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern."
In diesem Sinne wünsche ich allen (zukünftigen) Bauherren viel Erfolg bei ihrem Vorhaben und vielleicht hat ja dem ein oder anderen unser Baublog etwas geholfen einen Einblick zu bekommen, wie das Projekt "Hausbau" verlaufen kann

Das Kapitel Hausbau ist jetzt abgeschlossen, in den nächsten Wochen wird sich alles um die Außenanlage drehen: vom Carport, über die Zufahrt zum Autostellplatze, die Terrasse, den Kinder-Spielbereich, das Kaninchengehege,
das Rasensähen und Bäumchenpflanzen bis hin zur Terrasse. Es wird also auch in den nächsten Monaten nicht langweilig ;-)

Kommentare

  1. Sehr gut zusammengefasst. Personalsuche Facharbeiter sind aber heutzutage auch wirklich schwer zu bekommen und fast schon Glückssache.

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  2. Sehr informativ danke für die tollen Tipps falls ich mal mit Hanse Haus bauen möchte werde sind diese Tipps Gold wert, unser Neuer Nachbar Baut gerade ein Haus mit Hanse Haus und ich habe mich etwas erkundigt über diesen Anbieter der ja jetzt auch ein Ertk in Bayern habe soll. Danke für den Beitrag viele Grüße Tobias

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