Schlimmer geht immer: Unsere Versicherung übernimmt die Kosten nicht

Es ist wirklich unglaublich: Sobald man glaubt, dass jetzt langsam alles wieder gut wird, kommt doch wieder ein neuer Hammer... Nachdem am Dienstag der Gutachter da war und ich daraufhin von der Firma des Sachverständigers einen Anruf erhalten habe, dass schon am Freitag die Firma anrückt um den kaputten Estrich zu entfernen und anschließend Trocknungsgeräte aufzustellen, bekomme ich heute wieder einen Anruf, dass sich unsere Versicherung leider zurückgezogen hat und morgen leider nichts gemacht werden kann. Ich war total fassungslos! Also habe ich gleich die HUK angeruf, bei der wir die Wohngebäudeversicherung abgeschlossen haben. Dort habe ich von einer zuständigen Bearbeiterin erfahren, dass unser Schaden nicht unter die Wohngebäudeversicherung fällt, da das Haus zum Zeitpunkt des Schadens noch nicht bezugsfertig war - die Wände waren noch nicht gestrichen und die Böden noch nicht verlegt. Daher greift laut der Versicherung zu dem Zeitpunkt nicht die Wohngebäudeversicherung, sondern die Rohbauversicherung. Kein Problem, dachte ich, denn die war ja bei der Wohngebäudeversicherung dabei. Aber Pustekuchen, denn in der Rohbauversicherung ist das Haus nur gegen Feuer und Sturm versichert, nicht aber gegen Leitungswasserschäden! Unglaublich, wie kann denn das sein?? Laut der Dame am Telefon, ist das nie bei einer Rohbauversicherung dabei. Nach kurzer Recherche im Internet kann ich das sogar bestätigen. Aber verstehen kann ich das nicht. Schließlich werden doch auch schon im Rohbau Leitungen verlegt und angeschlossen. Das muss doch in solch einer Versicherung standardmäßig enthalten sein. Wäre der Schaden eine knappe Woche früher passiert, also noch vor Abnahme, wäre die Haftung klar bei Hanse Haus. Wäre der Schaden 2 Wochen später passiert, also nachdem wir nun die Böden verlegt haben, hätte ganz klar der Versicherungsschutz der Wohngebäudeversicherung gegriffen. Wie kann das sein, dass es da so eine "Versicherungslücke" gibt?! Ich meine, das muss doch irgendwie kommuniziert werden. Unser Bauleiter konnte es auch nicht glauben. Schließlich sind wir ja nicht die Einzigen, die von dieser Lücke betroffen sind. Sondern alle Bauherren, die nicht komplett "Schlüsselfertig" bauen. Alle befinden sich irgendwann mal für einige Wochen in der Phase zwischen "Hausübergabe" und "bezugsfertigem Zustand". Und da kann es nicht sein, dass auch für diese Phase, in der das Haus ja eigentlich schon fertig ist (man könnte rein theoretisch ja auch schon einziehen und die Wände und Böden erst dann machen) nur die Rohbauversicherung greift und das Haus nur gegen Feuer und Sturm geschützt ist. Das ist mir wirklich unbegreiflich!

Zum Glück war unser Bauleiter, Herr S., eben zu dem Zeitpunkt bei uns am Haus, als ich den Anruf bekam, so dass ich gleich mit ihm persönlich die Problematik besprechen konnte. Da habe ich erfahren, dass die Versicherungen der Heizungsfirma und von Hanse Haus den Schaden ebenfalls nicht tragen würden. Sollte der Schaden entstanden sein, weil ein Bauarbeiter vergessen hat, das Ablassventil zu schließen, handelt es sich gewissermaßen um grobe Fahrlässigkeit - bzw. salopp ausgedrückt: Für Dummheit zahlt die Versicherung nicht. Aber wir wollen das auch nicht! Herr S. wird noch prüfen, ob die Dichtung des Ablassventils doch hätte halten müssen und es sich eigentlich um ein defektes Ablassventil handelt. Dann würde die Sache wieder anders aussehen. Vorerst sieht jetzt der weitere Ablauf so aus, dass uns Hanse Haus etwas entgegenkommt und eine Firma beauftragt hat, die am Montag den kaputten Estrich entfernen wird. Und am Mittwoch wird eine andere Firma kommen und die Trocknungsgeräte aufstellen. So haben wir wenigsten bald einen trockenen Keller. Den Auftrag hat Hanse Haus erteilt, allerdings ohne Anerkennung einer Rechtspflicht oder eines Schadens. Ich bin gespannt, wie das weitergehen wird. Jedesmal, wenn ich darüber nachdenke, dann kann ich es drehen und wenden, wie ich will, aber ich sehe uns einfach nicht als diejenigen, die für den Schaden aufkommen sollten. Nicht wir haben diesen unglaublichen Schaden verursacht, sondern ein Gewerk, das von Hanse Haus beauftragt wurde. Und ob es die Versicherung von dem Gewerk nun übernimmt oder nicht, bin ich eigentlich der Ansicht, dass dieses Subunternehmen für den Schaden aufkommen sollte... Das Haus ist gerade erst fertig und schon hat man nur Sorgen :-(

Kommentare

  1. Oh nein, das ist wirklich sehr ärgerlich. Ich freue mich für euch, dass ihr mit Hanse Haus doch noch eine Lösung finden konntet.
    Ich habe erst eine neue Wohngebäudeversicherung abgeschlossen. Einen guten Vergleich hat mir die https://www.versicherung-online.net/wohngebaeudeversicherung-vergleich-114/ gegeben. Wir sind bereits letztes Jahr in unser Haus eingezogen. :)
    Liebe Grüße,
    Mariella

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